Die Küche gehört zu den am meisten beanspruchten Räumen in der Wohnung, sie muss im Alltag so einiges aushalten. Beim Kochen entsteht regelmäßig Feuchtigkeit, im Bereich des Herdes kommt es zu Fettspritzern und Verunreinigungen, an der Spüle entsteht Spritzwasser. Kaum ein Raum muss so oft renoviert werden, wie die Küche, das gilt vor allem für den Neuanstrich. Die Wände sind schnell verunreinigt und sind nach einiger Zeit nicht mehr ansehnlich. Doch gerade wegen diesen außergewöhnlichen Belastungen, muss man beim Streichen der Küche ein paar essentielle Punkte beachten.
Ein Neuanstrich der Küche sollte alle paar Jahre auf dem Programm stehen, denn wer möchte schon Flecken an den Wänden haben? Durch neue Wandfarbe wirkt die Küche dann gleich wieder viel sauberer und wohnlicher. Für welchen Farbton man sich letztendlich entscheidet, das ist reine Geschmackssache, doch das sollte nicht das einzige Kriterium sein. Denn die Wände in der Küche müssen tagtäglich zahlreichen Einflüssen standhalten, sei es Feuchtigkeit oder Verunreinigungen. Deshalb sollte man beim Streichen der Küche nicht am falschen Ende sparen.
Die Küche ist meistens nicht sehr groß, hinter der Einbauküche wird ohnehin nicht gestrichen, deshalb ist die Fläche in der Regel überschaubar. Daher lohnen sich etwas teurere Qualitätsfarben, die zudem wesentlich strapazierfähiger sind und sich auch einfacher verarbeiten lassen. Zudem gibt es spezielle Wandfarben für Feuchträume. Diesen sollte man beim Streichen der Küchen den Vorzug geben, wenn die Küche nur schlecht belüftet ist, denn so kann man der Schimmelbildung vorbeugen.
Wichtig ist auch, dass sich die Küchenwände später mit einem feuchten Tuch abwischen lassen, falls Flecken entstanden sind. Aus diesem Grund sollte man auf die so genannte Nassabriebfestigkeit achten, diese gibt es in Klasse 1 und Klasse 2. Die Wandfarbe sollte sich außerdem nicht nur nass abwischen lassen, sondern sie sollte zudem noch scheuerfest sein.
Sehr beliebt für das Anstreichen der Küchenwände ist inzwischen Latexfarbe, denn diese erfüllt all diese Kriterien. Sie ist scheuerbeständig, strapazierfähig und abwaschbar. Mittlerweile müssen die mit Latexfarbe gestrichenen Wände auch nicht mehr glänzen, es gibt auch eine matte Variante. Man findet im Baumarkt auch Wandfarbe, die spezielle Wirkstoffe enthält, die der Schimmelbildung vorbeugen.
Möchte man die Küche streichen, kann man dabei grundsätzlich vorgehen, wie in allen anderen Räumlichkeiten auch. Zunächst geht es darum herauszufinden, inwiefern der Untergrund für einen neuen Anstrich geeignet ist. In der Regel ist ja ein Altanstrich vorhanden, und da kann man nicht unbedingt mit jeder beliebigen Farbe einfach darüber streichen, das hängt immer vom jeweiligen Farbsystem und dem Zustand des Anstrichs ab. In erster Linie ist es eine wichtige Voraussetzung, dass der Anstrich tragende Eigenschaften hat, das gilt natürlich auch für einen eventuell vorhandenen Putz. Sofern die Wandfarbe kreidend ist, der Putz sandend, oder falls sich Material an einigen Stellen von den Wänden ablöst, muss eine entsprechende Vorbereitung des Untergrunds stattfinden. Sind Löcher in den Wänden vorhanden, werden diese vor dem Streichen mit einer geeigneten Spachtelmasse verschlossen.
Falls die Wände der Küche sehr saugfähig sind, dann könnte es beim Streichen Probleme mit Unregelmäßigkeiten geben. Das liegt daran, dass Bindemittel aus der Wandfarbe nicht gleichmäßig in die Wände einziehen, so bindet die Farbe nicht ordentlich ab und es können sich unschöne Flecken bilden. In diesem Fall muss vor dem Anstrich ein Tiefengrund aufgebracht werden, damit die Wände gleichmäßig stark saugend sind. Sind alte Küchenanstriche nicht mehr tragfähig, müssen sie komplett entfernt, bzw. die Küche frisch tapeziert werden.
Auch wenn die Küche im Prinzip wie jeder andere Raum gestrichen wird, ist es von Vorteil, wenn man ein paar Tipps beherzigt. Natürlich werden Fenster- und Türrahmen, Steckdosen und Möbel vor dem Streichen mit Malerkrepp abgeklebt. In der Küche beginnt man mit dem Streichen stets in den Ecken und Nischen. Mit dem Pinsel wird die Wandfarbe in den Zimmerecken aufgebracht, von dort aus streicht man dann großzügig zu den Wänden heraus.
Die großen Wandflächen streicht man dann mit einer breiten Rolle und arbeitet in diese Farbflächen in den Ecken überschneidend hinein. Diese Methode wird auch als „nass in nass“ bezeichnet und hat den Vorteil, dass das Risiko einer Fleckenbildung so gering wie möglich gehalten werden kann. Auf den großen Wandflächen wird eine ausreichend große Menge an Farbe verteilt, sie sollte schön nass glänzen während des Auftrags mit der Rolle. Zunächst rollt man auf diese Weise auf und ab, dann wird die aufgetragene Farbe noch quer verteilt, also im so genannten Kreuzgang. So findet eine Schichtung der Farbe statt, auch das verhindert die spätere Fleckenbildung ziemlich zuverlässig.
Soll die Decke der Küche ebenfalls gestrichen werden, dann nimmt man dies immer zuerst vor, denn können eventuelle Spritzer auf den Wandflächen noch entfernt werden. Erst wenn der Deckenanstrich komplett trocken ist, geht es an das Streichen der Wände. Gestrichen wird übrigens auch immer vom Fenster weg, so dass man mit dem Lichteinfall arbeiten kann. Ist die Farbe sehr intensiv, muss man häufig noch eine zweite Schicht auftragen, um eine gute Deckung zu erreichen.