Fertighäuser werden in Deutschland immer beliebter, so dass das Angebot sich natürlich auch der Nachfrage anpasst und immer größer wird. Das erschwert dem Kunden die Auswahl. Bei der Auswahl eines Fertighauses sollte man sich daher nicht nur nach dem angebotenen Haustyp richten, sondern sich auch genau den Fertighaushersteller selbst unter die Lupe nehmen. Wir zeigen Ihnen hier die wichtigsten Kriterien, um selbst auszuwählen, welches der beste Fertighaushersteller für Sie ist.
Focus hat im Jahr 2014 eine große Umfrage unter mehr als 1.000 Bauherren gemacht, um die Top 10 der Fertighaus-Hersteller zu ermitteln. Gewinner dieser Umfrage waren Baufritz, Hanse Haus, Huf Haus, Schwörer Haus, Streif Haus, allkauf Haus, Bien-Zenker, Haas Fertigbau, Kampa, Lux-Haus und Weber Haus.
Neben diesen Top 10 gibt es aber noch eine Vielzahl weiterer deutscher Hersteller von Fertighäusern wie zum Beispiel Massa Haus, Finger Haus, Pro Haus, Okal Haus, Rensch Haus oder Gussek Haus. Um sich nicht allein auf eine einmalige Top 10-Liste zu verlassen, zeigen wir Ihnen, was einen guten Hersteller ausmacht, und wie sie selbst prüfen können, welcher Hersteller "der beste" für Ihre Ansprüche ist.
Grundsätzlich, so denkt man, ist der Bau eines Fertighausesimmer gleich, egal für welchen Anbieter man sich letztendlich entscheidet. Die Fertigbauweise sei immer kostengünstiger, da die einzelnen Fertigelemente ja einfach am eigenen Grundstück angeliefert und dort von den Mitarbeitern der Firma einfach montiert werden. Somit könnte man meinen, es wäre doch eigentlich egal, welchen Fertighaushersteller man mit dem Bau des Fertighauses beauftragt. Doch wie bei so vielem, liegen auch in diesem Fall die Unterschiede im Detail.
Zunächst ist eine gewisse Seriosität wichtig, alt eingesessene Hersteller, die bereits viele Fertighäuser verkauft haben, strahlen immer Sicherheit und Vertrauen aus. Ein seriöses Unternehmen sollte immer einige Referenzen vorweisen können. Diese sollten nicht nur aus Bildern der Fertighäuser bestehen, man sollte auch eine Liste mit entsprechenden Adressen bekommen. Eventuell kann man dann frühere Projekte des Herstellers besichtigen und sogar mit den Bauherren ein Gespräch führen. Ist der Fertighaushersteller Mitglied in einem seriösen Bundesverband, so kann dies zusätzlich Vertrauen schaffen.
Zuverlässigkeit ist wichtig, die Mitarbeiter müssen qualifiziert und am besten direkt beim Anbieter angestellt sein. Beschäftigt der Fertighaushersteller nur Subunternehmer, so besteht die Gefahr, dass Gewerke nicht 100%ig dem Baustandard entsprechend ausgeführt werden, um z. B. Zeit beim Bau zu sparen. Zudem sollte der Fertighaushersteller seine Arbeiter und Angestellten schulen lassen, damit diese immer auf dem neuesten Stand sind. So wird vermieden, dass das Fertighaus, obwohl nach den neuesten Standards geplant, bei der praktischen Ausführung nicht nach den aktuellen Regeln der Bautechnik errichtet wird.
Beim Kauf-Vertrag für das Fertighaus muss darauf geachtet werden, welche Leistungen darin enthalten sind und was eventuell noch extra berechnet wird. Die Transparenz ist in diesem Fall enorm wichtig, die Verträge müssen gut verständlich und eindeutig sein. Die Gewährleistungsfristen muss den gesetzlichen Regelungen entsprechen, Garantien sollten über diese Fristen deutlich hinausgehen. Vereinbart werden muss auch, welcher Betrag zu welchem Zeitpunkt fällig wird. Die meisten Bauherren wollen zudem kein Fertighaus "von der Stange", deshalb sollte man auch abklären, inwiefern man eigene Vorstellungen mit einbringen kann, und welche Besonderheiten umgesetzt werden können. Sonderwünsche sollten dann auch klar im Vertrag mit dem Fertighaushersteller beschrieben und mit ihren Kosten definiert werden.
Um vor einem finanziellen Ruin bei einer eventuellen Insolvenz sicher zu sein, muss man sich auch mit einer möglichen Zahlungsfähigkeit des Unternehmens beschäftigen. Die Liquidität des Unternehmens sollte durch entsprechende Dokumente nachweisbar sein. Will oder kann dies der Fertighaushersteller nicht nachweisen, so kann im Internet eine Auskunftei befragt werden oder auch ein Handelsregisterauszug angefordert werden. Besteht der Verdacht auf eine finanzielle Unzuverlässigkeit trotz nachweislich qualitativ hochwertiger Bauausführung, so sollte der Fertighaushersteller nicht in die nähere Auswahl übernommen werden.
Die Auswahl ist groß, eine Entscheidung sollte nie überstürzt werden. Das Traumfertighaus baut man normalerweise fürs Leben, da kommt es auf ein paar Wochen mehr oder weniger in der Vorplanung wirklich nicht an. Die Besichtigung von Musterhäusernmehrerer Fertighaushersteller sollte unbedingt erfolgen, nur so kann man sich ein Bild von der Bauweise und der Qualität der verwendeten Materialien machen. Die Erfahrungen anderer Hausbauer sind ebenfalls ein wichtiger Punkt bei der Orientierung. Vielfach ist es auch hilfreich, im Vorfeld mit einem erfahrenen Architekten über das Bauvorhaben zu sprechen. Dieser kann als Berater auch beim Vertragsabschluss hilfreiche Tipps geben und auch die Bauausführung kontrollieren.