Eine sorgfältige Küchenplanung bildet die Basis für den Kauf der perfekten Küche. Zunächst ist natürlich das Küchenaufmaß von Bedeutung, wenn man hier Fehler begeht, lassen sich spätere Probleme manchmal nur schwer beheben. Auch wenn Form und Farbe der Küche für viele eine wichtige Rolle spielt, sollte das Augenmerk zuerst auf die persönlichen Notwendigkeiten und Wünsche bezüglich der Kücheneinrichtung gehen.
Die Küchenplanung erfolgt in vielen kleinen Schritten, wobei jeder weitere auf dem vorherigen aufbaut. Aus diesem Grund muss man mit ausreichend Zeit und viel Bedacht an die Sache herangehen, wenn das Ergebnis auch wirklich überzeugen soll. Lebt man in einer Mietwohnung, so muss auch der Vermieter mit in die Planung einbezogen werden, damit man rechtlich gesehen später keine böse Überraschung erlebt. Die Küchenplanung ist sicher der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Traumküche, es ist deshalb immer ratsam, auch einen Küchen-Fachbetriebvon Anfang an mit ins Boot zu holen.
Einen leeren Raum exakt zu vermessen wäre überhaupt kein Problem. Doch häufig wird eine Küche nicht nur für einen Neubau oder im Rahmen eines Umzuges angeschafft, sondern eine bestehende Küche soll häufiger durch eine neue ersetzt werden. Auch mit bestehendem Mobiliar in der Küche, muss dann im Zuge der Planung ein genaues Aufmaß des Grundrisses genommen werden.
Neben der Länge, Breite und Höhe des Raumes müssen bei der Küchenplanung noch einige andere Details berücksichtigt werden. Man muss die Winkel der Wände ermitteln, die Öffnungen für Fenster und Türen vermessen und darf natürlich auch die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom nicht vergessen. Bei der Planung der Küche müssen jeder Winkel und jede Wand genau ausgemessen werden, denn gerade in Altbauten kann es vorkommen, dass nicht alle das gleiche Maß haben.
Die Lage der einzelnen Stromanschlüsse ist von entscheidender Bedeutung, denn sie geben in der Regel vor, wo bestimmte Elektrogeräte platziert werden müssen, die Spüle muss sich in unmittelbarer Nähe des Wasseranschlusses befinden. Beim Aufmaß für die Küchenplanung sollte auch an den Lichteinfall durch Fenster sowie an Beleuchtungselemente und die dafür notwendigen Anschlüsse gedacht werden.
Man sollte sich niemals seiner Küche anpassen müssen, die Küche muss an seine Nutzer angepasst sein. Die Anforderungen und Bedürfnisse sind nicht in jedem Haushalt gleich. Im Laufe der Zeit hat man sich in der Küche bestimmte Gewohnheiten angeeignet, diese sollte man künftig auch beibehalten können. Deshalb muss sich der Küchenplaner auch Gedanken darüber machen, wie der Alltag in der Küche bisher ausgesehen hat, und auf was besonderen Wert gelegt wird.
Es muss daran gedacht werden, ob überwiegend eine Person in der Küche beschäftigt ist, oder ob mehrere Haushaltsmitglieder darin arbeiten. Dementsprechend muss man auch eine geeignete Arbeitshöhe finden, damit die Ergonomie für alle erfüllt und bequemes Kochen möglich ist. Viele Gewohnheiten erscheinen im ersten Moment nebensächlich, zum Beispiel, wenn jemand Linkshänder ist, für die Küchenplanung sind sie jedoch von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Platzierung der Möbel und elektrischen Geräte geht.
Ergonomie ist ein wichtiges Thema, denn kaum einer wird nicht von Rückenschmerzen und Verspannungen geplagt. Neben der idealen Höhe der Arbeitsplatten sollten auch alle elektrischen Geräte mühelos erreichbar und in der richtigen Höhe angebracht sein. Es gibt dabei nicht die eine Höhe, es kann auch sein, dass sie auch in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen etwas anders ausfällt, wenn es nach ergonomischen Gesichtspunkten so besser ist.
Auch die Laufrichtungen sind nicht unerheblich, sie können ebenfalls die Einrichtung der Küche beeinflussen und somit den Alltag erleichtern, deshalb sollten die einzelnen Arbeitsbereiche an der richtigen Stelle eingeplant sein. Die Arbeitsabläufe in der Küche sollten so einfach wie möglich sein, deshalb teilt man sie in verschiedene Zonen ein. Die Arbeitsbereiche müssen dann über die Ausstattung verfügen, die jeweils in dieser Zone benötigt wird. Wird in der Küche nur gekocht, oder verbringt man dort auch einen Großteil der Freizeit? Braucht man in der Küche viel Stauraum, weil man auch auf Vorratshaltung setzt?
Nachdem die Struktur der neuen Küche feststeht, sollte man überlegen, welche Ausstattung in der Küche gewünscht wird. Arbeitsplatten sollen nicht nur optisch ansprechen, sondern auch die Küchenschränke schützen und vor allem robust und pflegeleicht sein. Täglich werden sie beansprucht und müssen ständig gereinigt werden, deshalb ist Unempfindlichkeit der wichtigste Planungsaspekt. Die Standardtiefe beträgt 60 cm, doch wenn man sie etwas tiefer wählt, hat man wesentlich mehr Arbeits- und Ablagefläche. Beim Material für die Arbeitsplatten hat man die Qual der Wahl, neben den günstigen aus Verbundstoffen gibt es auch welche aus Echtholz, Kunst- oder Naturstein, Glas und Edelstahl.
Küchenschränke bilden die Basis jeder Küche, ganz egal in welchem Preissegment. Sie sorgen für Ablagefläche und Stauraum zugleich, außerdem sind auch die Einbaugeräte darin untergebracht. Im Hinblick auf die Ergonomie und das komfortable Arbeiten in der Küche, müssen Auswahl und Platzierung bei der Küchenplanung gut durchdacht sein. Hängeschränke müssen gut erreichbar sein, bei Unterschränken sollte man nicht auf den Knien rutschen müssen, die ideale Arbeitshöhe ist also individuell zu berücksichtigen. Wichtig ist auch die Ausstattung der Küchenschränke zum Beispiel mit Dämpfern, Selbst- oder Vollauszügen oder gar einer elektronischen Bedienung.
In einer Küchennische könnte Platz für ein durchdachtes Abfallsystem sein, und auch Reinigungsmittel könnte man dort unterbringen. Meistens befindet sich der Bereich für Küchenabfälle und anderen Müll unter der Spüle, doch das ist nicht ideal. Da es rund um die Spüle immer feucht ist, kann es schnell zur Schimmelbildung und zu einer Geruchsbelästigung kommen. Der Platz für Küchenabfälle sollte direkt am Arbeitsbereich für die Vorbereitung und Zubereitung von Lebensmitteln eingeplant werden. Eine tolle Lösung wäre zum Beispiel eine Öffnung in der Arbeitsplatte, so dass man Abfälle gleich in einen darunter befindlichen Müllbehälter befördern kann. Wenn Müll getrennt werden muss, ist ein komplettes Abfallsystem in einem Unterschrank die beste Lösung. Dank moderner Auszugssysteme kommt man leicht und schnell an die Abfallbehälter, auch wenn man nur eine Hand frei hat.
Um die Küchenplanung abzuschließen, muss man sich zum Schluss noch Gedanken über das Design und die Beleuchtung machen. Das Designkonzept hängt ganz vom persönlichen Geschmack ab, und welcher Stil und welches Ambiente in der Küche bevorzugt wird. Während viele einen möglichst modern Küchenstil wünschen, gibt es aber auch Liebhaber von rustikalen Landhausküchen.
Orientiert man sich an aktuellen Küchentrends, muss man sich jedoch die Frage stellen, ob man die Küche wohl in 10 Jahren auch noch schick finden wird, denn Trends kommen und gehen. Bei einer Küche muss man immer langfristig planen, deshalb ist man mit einem klassischen Design immer auf der sicheren Seite. Damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht, müssen Design, Farbe und Materialien optimal zusammen passen.
Das Lichtkonzept gestaltet sich schon etwas schwieriger, denn letztendlich merkt man erst in der Praxis, ob die Beleuchtung in der Küche tatsächlich ihren Zweck erfüllt. In der Küchenvorplanung kommt es daher vor allem darauf an, dass die einzelnen Arbeitsbereiche optimal ausgeleuchtet sind. Eine Deckenleuchte kann für die Grundbeleuchtung im Raum sorgen, dann braucht es aber noch Spots, die man in verschiedene Richtungen ausrichten kann.
Gerade im Bereich der Spüle, des Herdes und auf den Arbeitsflächen braucht man ein gut durchdachtes Lichtkonzept. Lichtquellen dürfen dabei weder Schatten werfen, noch blenden. Häufig befindet sich ja noch ein Essbereich in der Küche, hier darf die Beleuchtung dann ruhig etwas gedämpfter und stimmungsvoller ausfallen.