Wenn man an Materialien für die Einrichtung und Gestaltung der Küche denkt, dann kommt man an Fliesen nicht vorbei. Denn Fliesen haben in einem Raum wie der Küche so einige Vorteile zu bieten. Sie sind in erster Linie sehr robust und langlebig, unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und lassen sich zudem sehr gut reinigen. Fliesen lassen sich in der Küche überdies sehr vielseitig einsetzen. Man kann sie nicht nur als soliden Bodenbelag verwenden, sondern damit auch einen Küchenspiegel gestalten und sogar die Arbeitsflächen verkleiden.
Fliesen gibt es in den unterschiedlichsten Preiskategorien, natürlich immer abhängig von der Qualität und dem Design. Im Handel findet man eine riesige Auswahl an Farben und Oberflächen, da ist für jeden Geschmack das richtige dabei. Ob man sich nun für kleine oder große Fliesen, eine matte oder glänzende Oberfläche entscheidet, die Gestaltungsmöglichkeiten sind schier grenzenlos. Fliesen für die Küche kauft man in der Regel jedoch nur alle paar Jahrzehnte, da sollte man nicht am falschen Ende sparen, und sich für qualitativ hochwertige Ware entscheiden. Nicht nur eine ansprechende Optik ist von Bedeutung, sondern auch die Erfüllung gewisser Anforderungen.
Zunächst ist auf die Beschaffenheit der Oberfläche zu achten, diese muss eben sein, darf keine Fehler aufweisen, die Seiten müssen gerade sein. In der Küche entsteht regelmäßig Feuchtigkeit, deshalb dürfen Küchenfliesen nur geringe Wassermengen aufnehmen. Darüber hinaus müssen sie abriebbeständig und biegezugfest sein und der Ritzhärte nach Mohs entsprechen.
Auch auf die chemischen Anforderungen sollte man achten, denn die Fliesen müssen nicht nur beständig gegen Flecken sein, sondern auch durch Haushaltschemikalien keinen Schaden nehmen. Für die Küche bieten sich vor allem glasierte Steinzeugfliesen und Steingutfliesen an, denn diese können mit allen gebräuchlichen Haushaltsreinigern geputzt werden. Sehr empfindlich sind dagegen polierter Marmor und andere Karbonatgesteine, diese sollte man am besten versiegeln.
Fliesen sind auch nach Rutsch- und Trittsicherheit genormt, dabei gibt es verschiedene Bewertungsgruppen von der niedrigsten R9 bis hin zur höchsten R13. In einer privaten Küche sind die Anforderungen nicht sehr hoch, hier kann man auch Fliesen aus der untersten Gruppe verlegen. Ein weiteres Kriterium ist die so genannte Abriebgruppe, die Abriebfestigkeit hängt von der Stärke der Glasierung ab. Es gibt insgesamt vier Abriebklassen, für die Küche werden Fliesen der Abriebklasse 3 empfohlen, die auf eine mittelstarke Beanspruchung ausgelegt sind. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für den Kauf der Küchenfliesen: Wird die Küche komplett neu eingerichtet, sollte man beim Hersteller der Küche ein Muster der Küchenfront anfordern. Das ist gerade dann wichtig, wenn der Küchenspiegel gefliest werden soll, denn dieser bildet eine Einheit mit den Arbeitsplatten und den Küchenfronten.
Neben dem Küchenboden ist die Wandfläche oberhalb der Arbeitsflächen tagtäglich besonderen Belastungen ausgesetzt. Über der Spüle und dem Herd gibt es Spritzer bei der Zubereitung der Mahlzeiten, und es entsteht vermehrt Feuchtigkeit. Küchenfliesen werden daher nicht nur auf dem Boden, sondern immer noch sehr häufig als Fliesenspiegel eingesetzt, um die Wand hinter dem Kochbereich vor Verschmutzungen zu schützen und leichter reinigen zu können. Moderne Küchenfliesen bieten heutzutage einen großen Spielraum, seine eigenen Geschmacksvorstellungen individuell umzusetzen. Hierzu gibt es Fliesen in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben.
So müssen Küchenfliesen nicht immer zwangsläufig rechteckig sein. Wer auf eine individuelle Gestaltung Wert legt, der kann heute auch auf runde oder mehreckige Fliesen zurückgreifen. So lassen sich auf dem Küchenboden oder dem Küchenspiegel selbst organische Formen nachbilden. Dabei kann man selbstverständlich auch die Farben variieren, verschiedene Nuancen einer Farbe miteinander kombinieren oder sich für einen bunten Farbmix entscheiden. Die Fläche lässt sich dann zum Beispiel durch Mosaikfliesen aus Keramik, Glas oder gar Edelstahl aufpeppen. Mosaikfliesen ermöglichen sogar die individuelle Umsetzung von Mustern und begeistern durch ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.
Arbeitsplatten in der Küche sind in der Regel aus Schichtstoff, Holz oder Naturstein. Die Arbeitsflächen werden täglich sehr stark beansprucht, so dass Gebrauchsspuren in Form von Kratzern meistens nicht lange auf sich warten lassen. Ist die Oberfläche irgendwann nicht mehr ansehnlich, bleibt in der Regel nur ein kompletter Austausch, und das ist mit einem großen Aufwand verbunden.
Eine Alternative zum Austausch ist das Bekleben mit Fliesen, dann ist die Oberfläche im Nu wieder einwandfrei und schön. Doch auch wenn man eine Küche ganz neu einrichtet, hat man mit gefliesten Arbeitsplatten ein ganz besonderes Highlight, das man nicht in jeder Küche findet. Alles was man für die Gestaltung mit Fliesen benötigt, ist ein spezieller Montagekleber, der auch Hitze und Feuchtigkeit standhalten sollte.
Bevor man die Fliesen aufkleben kann, muss die Oberfläche der Arbeitsfläche mit grobem Schleifpapier abgeschliffen werden. Es muss eine möglichst raue Oberfläche vorhanden sein, damit der Kleber optimal haften kann. Mit einem Lappen und Alkohol oder Waschbenzin muss die Oberfläche dann gereinigt werden, damit sie komplett fett- und schmutzfrei ist. Der Montagekleber wird in einzelnen Strängen auf der Oberfläche aufgetragen und dann mit einem Zahnspachtel durchkämmt. Nun hat man rund 20 Minuten Zeit, die Küchenfliesen aufzubringen, nach spätestens 96 Stunden sollte der Kleber komplett fest sein.
Möchte man einen Fliesenkleber verwenden, muss vor dem Kleber noch ein Haftgrund aufgetragen werden, diese muss dann rund vier Stunden trocknen. Der Fliesenkleber wird dann mit dem Spachtel aufgebracht und für 12 bis 24 trocknen gelassen, dann können die Fliesen aufgelegt werden. Ist der Kleber komplett getrocknet, müssen die Fliesen nur noch verfugt werden.