Das Bauen eines Massivhauses überzeugt mit vielen Vorteilen, welche ein Fertighaus bei weitem nicht bieten kann. Zunächst ist es besonders wertbeständig und solide, eignet sich demnach auch hervorragend als Kapitalanlage für die Zukunft. Beim Massivhausbau hat man die Wahl, ob man sich für einen bestimmten Haustypen entscheidet, oder ob man das Eigenheim nach eigenen Wünschen planen lässt, das ist natürlich auch eine Frage des zur Verfügung stehenden Baubudgets. Natürlich kann man sich auch für den Hausbau per Katalog entscheiden, und es dann den eigenen Anforderungen durch ein paar Veränderungen anpassen lassen.
Die Bauplanung eines Massivhauses ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zum persönlichen Traumhaus. Massivhäuser lassen sich in verschiedenen Bauweisen umsetzen, es muss nicht immer komplett massiv gebaut sein, es können teilweise auch einzelne Fertigelemente zum Einsatz kommen. Eine Entscheidung muss man auch bezüglich des gewünschten Massivbau-Materials treffen, hier stehen einige zur Auswahl.
Sind alle Einzelheiten des Massivhaus Bauens geklärt, geht es an die Unterzeichnung des Bauvertrags, und hier sollte man ganz genau hinsehen, damit man später keine bösen Überraschungen erlebt. Im Vertrag sollten alle Bauleistungen und Einzelheiten aufgeführt werden, damit man sicher gehen kann, dass später keine zusätzlichen Kosten entstehen. Wichtig ist vor allem, dass man feste Termine für den Baubeginn und die Fertigstellung vereinbart. So ist es für Bauherren am sichersten, einen schlüsselfertigen Massivhaus-Bau mit dem Bauträger zu vereinbaren.
Ist von einem Massivhausbau die Rede, dann sind die Wände größtenteils aus Mauerwerk, Stahlbeton oder Beton und die Decken aus Leichtbeton, Porenbeton oder Ziegeln bzw. Backsteinen. Die Massivbauweise steht für Langlebigkeit, Effizienz und Wertbeständigkeit, Vorteile, auf die man seit jeher schwört.
Wenn man massiv bauen will, dann wird das Haus von Grund auf, also Stein auf Stein, erstellt. Bei dieser massiven Bauweise kommt heutezutage häufig ein zweischaliges Mauerwerk zum Einsatz, zwischen dessen nicht tragender Vormauerschale und der tragenden Hintermauerschale eine Hohlraumdämmung von etwa 10 bis 11 cm Dämmstärke eingesetzt wird.
Doch um etwas Zeit zu sparen, werden häufig auch einzelne Fertigteile von der Baufirma verwendet, zum Beispiel Treppen, Balkone oder ganze Decken oder auch Wände. Unter der Massivbauweise versteht man also lediglich, dass es sich nicht um die Skelettbauweise handelt. Es gibt bei einer Massivbaukonstruktion also keine Trennung zwischen der tragenden und der raumabschließenden Funktion, in diesem Fall sind Wände und Decken statisch gesehen auch tragende Elemente.
Fertigmassivbauweise ist der neue Trend, es handelt sich quasi um einen Kompromiss zwischen der echten Massivbauweise und einem Fertighaus. Somit hat man eine Kombination aus beidem und kann von mehr Vorteilen profitieren und zum einen schneller und günstiger zum massiv gebauten Traumhaus kommen, zum anderen aber auch auf Robustheit und Langlebigkeit setzen. Ein Fertigmassivhausbau ist durch die klassische Ziegelbauweise stabiler als ein Fertighaus, durch die Verwendung von industriell vorgefertigten Teilen lässt sich jedoch die Bauzeit verringern, und somit sinken auch die Kosten.
Dritte Variante für den Bau eines Massivhauses wäre die Verwendung von sogenannten Leichtbausteinen wie Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen oder auch Hohlblocksteinen. Diese Massivbauart wird bei Bauherren immer beliebter wird, da man auch jede Menge Zeit beim Massivhaus-Bauen sparen kann. Trotz ihres Namens sind Leichtbausteine extrem tragfähig und können deshalb für tragendes und nicht tragendes Mauerwerk sowie Stützen eingesetzt werden, also für Wände, Decken und Dächer. Diese Mauersteine sind sehr leicht und lassen sich deshalb auch in größeren Elementen einfach verbauen.
Auch wenn man sein Eigenheim selbst bauen möchte, kommt man mit Leichtbausteinen am besten zurecht. Doch die "massive Leichtbauweise" hat noch mehr Vorteile zu bieten, denn sie bietet auch eine erstklassige Wärmedämmung. Häufig wird diese auch noch durch ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ergänzt, das auf das Mauerwerk aufgebracht und dann verputzt wird. So kann man je nach gewünschter Dämmdicke unterschiedliche energetische Standards beim Massivhausbau erreichen und die entsprechende Hausbauförderung in Anspruch nehmen.
Die meisten Bauherren setzen immer noch auf das Massivhausbauen, doch nach der Entscheidung geht es um die Auswahl für einen bestimmten Baustoff. Alle zur Verfügung stehenden Baumaterialien haben ihre Vor- und Nachteile, doch in Bezug auf Wohnqualität, Wärmedämmung und Schallschutz muss man bei keinem Abstriche machen.
Ziegel wird aus Ton und Lehm gebrannt und ist als ältester Baustein ein echter Klassiker, der sich seit vielen Jahrzehnten bewährt hat. Das für das Bauen von Massivhäusern beliebte Material zeichnet sich durch eine hervorragende Schall- und Wärmedämmung aus und kann zudem die Feuchtigkeit im Haus sehr gut regulieren. Denn Ziegelstein nimmt mögliche Feuchtigkeit auf, gibt sie aber auch wieder ab, sodass es nicht zu Schimmelbildung kommen kann. Diese Eigenschaft eines mit massiven Ziegeln gebauten Hauses kommt auch Allergikern zugute. Da die Ziegelsteine bei sehr hohen Temperaturen gebrannt werden, sind sie sehr trocken, sodass auch die Austrocknungszeit beim Massivhausbau vergleichsweise kurz ist.
Um die Wärmedämmung noch zu erhöhen, setzt man dem Material inzwischen gerne noch Zellulose, Polysterol oder Sägemehl bei, damit sich Poren bilden. Durch diese Maßnahme kann man auch massive Passivhäuser ohne eine weitere Dämmung errichten.
Für die Herstellung von Porenbeton (auch Gasbeton genannt) werden Zement, Kalk, Quarzsand und Aluminiumpulver verwendet. Das Pulver wird dazu benötigt, damit sich durch das Aufblähen der Masse viele kleine Poren bilden können. Porenbeton- bzw. Gasbetonsteine sind gemeinhin auch unter dem Markennnamen „Ytong“ bekannt. Vorteil für das Bauen eines Massivhauses ist, dass Porenbeton leicht vermauert und auf der Baustelle noch zugeschnitten werden kann. Zudem muss beim Mauern nur eine kleine Schicht Mörtel verwendet werden (Dünnbettverfahren), was wiederum Baukosten spart.
Ein aus Porenbetonsteinen gebautes Massivhaus profitiert von den sehr guten Dämmeigenschaften, allerdings muss man beim Schallschutz kleinere Abstriche machen, da das geringere Gewicht auch einen geringeren Schallschutz bedingt. Außerdem nehmen die Steine schnell Wasser auf, was bei längerfristigem Durchfeuchten des Massivbaus zu Problemen bei der Bausubstanz führen kann.
Kalksandstein (KS) besteht aus den Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser, die gründlich vermischt und in vollautomatischen Pressen maßgenau geformt und dann in Kesseln bei 160 °C bis 220 °C gehärtet werden. Im Gegensatz zum Porenbeton ist Kalksandstein sehr schwer, und bietet deswegen einen überragenden Schutz vor Lärm und zudem einen sehr guten Brandschutz. Aufgrund seiner hohen Druckfestigkeit wird der Kalksandstein gerne für das Bauen von massiven Mehrfamilienhäusern oder Gebäuden zur Straße hin verwendet. Um einen ausreichenden Wärmeschutz zu bekommen, muss man allerdings zusätzlich auf ein Wärmedämmverbundsystem oder Kerndämmung setzen.
Zudem ist der Energieeinsatz bei der Produktion von Kalksandstein relativ gering, sodass auch die Primärenergiebilanz im Vergleich zu anderen Massivbausteinen eher als positiv zu bewerten ist. Die Größen bzw. Formate von Kalksandsteinen sind außerdem entsprechend der DIN V 106 genormt, sodass man mit möglichst wenig Trennarbeiten die gewünschten Wandlängen und Wandhöhen des Massivhauses bauen kann.
Immer häufiger kommen beim Massivhausbau auch leichte Mauersteine im Materialmix zum Einsatz. Diese Massivhausbauten sind ebenso robust und verbinden die positiven Attribute mehrere Baumaterialien. In z. B. Hohlblocksteinen und Hochlochzieglen kommen zum Zement häufig auch noch Stoffe wie Blähton oder Bims hinzu. Häufig enthalten sie auch einen Dämmkern im Inneren, der zum Beispiel aus Mineralwolle oder Polysterol besteht. Entscheidet man sich für einen einschaligen Maueraufbau, hat man mit diesen Leichtbausteinen die beste Lösung im Hinblick auf Wärme- und Schalldämmung.