Interessiert man sich für ein Fertighaus, muss man vor dem Kaufen sehr viel Zeit in die Planung investieren. Das Angebot auf dem Markt ist so groß, dass man unbedingt mehrere Baufirmen miteinander vergleichen sollte, um nicht nur den besten Preis, sondern auch das ideale Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln. Die Kosten können stark variieren, doch um ein Angebot einschätzen zu können, muss man alle Leistungen miteinander vergleichen, denn auch diese können sehr unterschiedlich sein. Sind die Rahmenbedingungen klar, muss man sich auch an den Kauf der Innenausstattung machen. Denn vor Unterzeichnung des Kaufvertrages müssen Bäder samt Sanitärausstattung ausgesucht werden, Bodenbeläge für die einzelnen Räume, die Einbauküche, Tapeten für die Wände, Heizkörper, Türen, Fenster, und vieles mehr.
Besteht Interesse am Kaufen eines Fertighauses, stellt sich als erstes die Frage nach den Kosten, denn in den meisten Fällen muss das Traumhaus durch eine Bank finanziert werden. Ist Eigenkapital vorhanden, muss man kalkulieren, über welche Summe dann ein Kredit aufgenommen werden muss. Natürlich kann man sich Angebote verschiedener Hersteller einholen, jedoch sind die Kaufpreise häufig alles andere als transparent, so dass eine Entscheidung nicht unbedingt leicht fällt.
Es gibt einen Festpreis, doch welche Leistungen in diesem Grundpreis enthalten sind, das geht auf den ersten Blick nicht hervor. Neben dem Festpreis braucht man für den Vergleich deshalb auch detaillierte Angaben bezüglich der eingeschlossenen Leistungen, außerdem Angaben zum Material, dessen Qualität und den jeweils benötigten Mengen.
Auch die Vorleistungen müssen berücksichtigt werden, denn häufig bleibt der Bauherr dann auf den Kosten für die Baugrunduntersuchung, die Befestigung einer Zufahrt zum Grundstück für LKWs, die Befestigung eines Standplatzes für den Baukran, Container, Wasser, Strom und notwendige Versicherungen sitzen.
Der Grundpreis gilt normalerweise ab Oberkante Keller, also muss man noch einige Kosten dazu rechnen. So summieren sich Zusatzkosten für die Grundplatte oder den Keller, teilweise auch Transport- und Planungskosten, die Außentreppe, den Schornstein und das Vordach, eine vom Standard abweichende Innenausstattung sowie die Erschließung des Grundstückes. Einen Richtpreis beim Fertighaus-Kaufen kann man also nicht nennen, denn der Endpreis hängt immer von den individuellen Wünschen des Bauherren ab.
Natürlich ist es auch möglich, einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung vorzunehmen, dadurch lassen sich die Gesamtkosten doch ganz erheblich senken. Das gesparte Geld kann man dann natürlich wiederum in eine gehobenere Ausstattung investieren. Möchte man also Kosten ermitteln und einen Vergleich vor dem Kaufen des Fertighaus anstellen, muss man alle Punkte genau auflisten, bepreisen und Eigenleistungen abziehen.
Die Unterzeichnung von Kaufverträgen ist immer eine heikle Angelegenheit, bei einer großen Investition wie dem Kauf eines Fertighaus muss man gleich doppelt aufpassen. Das Fertighaus bekommt man zum Festpreis, und dadurch wiegen sich viele in Sicherheit und wähnen die Kosten komplett unter Kontrolle. Doch darauf kann man sich nicht blind verlassen, denn die Angebote sind oftmals lückenhaft und führen nicht exakt alle Leistungen auf, das führt zu durchschnittlichen Mehrkosten von 25.000 Euro, die man zu Beginn nicht auf dem Schirm hatte. Ist der Kauf des Fertighauses beschlossene Sache, wird zwischen dem Bauunternehmen und dem Käufer ein Vertrag geschlossen, der frei ausgehandelt wird.
Die Anbieter verfügen natürlich über weitreichende Erfahrung, so dass die Kaufverträge eher zu ihren Gunsten ausfallen. Die Begriffe „schlüsselfertig“ und „Fixpreis“ sind gesetzlich nicht definiert, so dass sie teilweise falsch ausgelegt werden. Im Vertrag müssen auf jeden Fall ein Leistungs- und Bauverzeichnis sowie ein exakter Zahlungsplan vorhanden sein.
Der Fertighaus-Vertrag entspricht nicht dem Kaufvertrag, es geht nur um einen Werkvertrag bezüglich der zu schuldenden Dienstleistungen, weshalb es eine andere Rechtsgrundlage gibt. Beim Fertighaus-Kaufen sollte unbedingt ein Fertigstellungstermin vertraglich vereinbart werden, außerdem eine Gewährleistungsfrist von fünf Jahren. Zahlungen sollten immer nur gemäß des Baufortschritts vorgenommen werden.
Hat man sich zum Kauf eines Fertighauses durchgerungen, geht es auch um die gewünschte Innenausstattung, und die ist sehr umfangreich. Später wird man das Haus komplett ausgestattet übernehmen, doch bis dahin ist es trotz Fertighaus noch ein langer Weg. Natürlich hat man vorab fleißig Kataloge gewälzt, um dem Traumhaus ein Stück näher zu kommen, doch die Ausstattungsbeispiele werden nie komplett übernommen. Schließlich soll am Ende ein Haus entstehen, dass in allen Einzelheiten den Vorstellungen und Wünschen des Eigentümers entspricht. Der Weg führt also zwangsläufig ins Bemusterungszentrum, nachdem der Kaufvertrag für das Fertighaus unterzeichnet wurde.
Beim Fertighaus-Kaufen gilt es gut zu kalkulieren, wenn man nicht gerade ein unbegrenztes Budget zur Verfügung hat. Die Herstellerpreise gelten immer für eine standardmäßige Ausstattung, möchte man mehr Komfort und Luxus muss man wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Im Bemusterungszentrum bekommt man eine kompetente Beratung durch Fachleute und kann in Ruhe alle Bestandteile der Innenausstattung auswählen. Lag der Grundpreis für das Haus bei knapp 200.000 Euro, kann sich der Endpreis durch eine gehobene Innenausstattung durchaus um 20.000 bis 30.000 Euro erhöhen.
Häufig können nicht alle Entscheidungen beim ersten Besuch des Bemusterungszentrums gefällt werden, manche Bauherren suchen es mehrmals auf, da man sich innerhalb der Familie erst besprechen und zu einer Einigung kommen muss. Beim Kaufen der Innenausstattung des Fertighauses sollte man sich nicht nur an schickem Design und aktuellen Trends orientieren, sondern auch die Funktionalität nicht außer Acht lassen.